Das wünscht sich sehnlichst mancher Kranke auch in unserer Zeit, dass Glaube ihn heilen könnte. Denn so erstaunlich die Erfolge der Medizin zum Wohl vieler Menschen inzwischen auch sind, so können sie doch längst nicht alle Leiden heilen. Bei Aids oder Krebs, Multipler Sklerose, Alzheimer oder auch nur bei einer simplen Erkältung sind die Möglichkeiten der Ärzte leider sehr begrenzt.
Das hatte auch die Frau leidvoll erlebt, von der das heutige Bibelwort handelt. Seit zwölf Jahren litt sie an ständigen Blutungen und hatte vergeblich ihr ganzes Geld für Ärzte ausgegeben. Als Jesus in ihrer Stadt war und von vielen umlagert wurde, kam auch sie hinzu und dachte: Er hat so viele Kranke geheilt, da kann er gewiss auch mir helfen! Sie schämte sich aber, ihn wegen ihres Leidens anzusprechen, sondern trat im Gedränge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. Und das Wunder geschah: Ihre Beschwerden hörten sofort auf! Jesus aber wandte sich um und fragte, wer ihn angerührt habe. Da merkte sie, dass sie sich nicht stillschweigend davonstehlen konnte. Ängstlich trat sie vor, fiel vor Jesus nieder und erzählte vor allen ihre Geschichte. Und Jesus entließ sie mit dem oben abgedruckten Trostwort.
Jeder von uns hat mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen. Oft müssen wir uns dabei eingestehen, dass wir alleine nicht den Ausweg finden, aber auch andere uns nicht immer helfen können. Wohl dem, der sich dann auf Gott und dessen bisherige oft gar nicht wahrgenommene Hilfe besinnt und ihn auch jetzt um Hilfe bittet, sich dann aber auch öffentlich zu ihm bekennt. Denn wahrer Glaube bedeutet, sich Gott völlig auszuliefern. Otto Willenbrecht