John D. Rockefeller wurde 1839 als Sohn eines Heilpraktikers in den USA geboren und ist das wohl bekannteste Beispiel für kometenhaften Aufstieg und Inbegriff des reichen Selfmademen. Schon frühzeitig brachte ihm der Vater die Grundregeln der Geschäftstüchtigkeit bei und erzog ihm zum »harten Kaufmann«. Mit dem Erfolg, dass er schon als Kind Bonbons pfundweise einkaufte, um sie dann einzeln und mit Gewinn an seine Geschwister zu verkaufen. Mit Sechzehn wurde er Mitarbeiter in einem Kommissions-Handelsgeschäft, Wochenlohn vier Dollar. Knapp vier Jahre später eröffnete er zusammen mit einem Partner ein eigenes Handelsunternehmen. Danach widmete er sich dem Erdölgeschäft und war nach zehn Jahren Millionär. 1882 kontrollierte er mit seinem Standard Oil Trust bereits 95 Prozent der amerikanischen Ölindustrie.
Dieser erfolgreiche Geschäftsmann war nach außen hin ziemlich wortkarg und nur unter seinen wenigen Freunden redselig. Er schien sanftmütig, ruhig und besonnen, kalkulierte aber blitzschnell, wenn es um seinen Vorteil ging. Wohl um sein Gewissen zu beruhigen, gab er allerdings auch viel Geld für wohltätige Zwecke aus. Bei seinem Tod im Jahre 1937 hinterließ er 26,5 Millionen Dollar. Doch das war nur ein Bruchteil seines Riesen-Vermögens, das man ihm aus verfassungsrechtlichen Gründen abgenommen hatte.
Die Bibel aber scheint dieser Mann nicht gekannt zu haben. Und wenn, dann hat er sie wohl nicht ernst genommen. Darin wird nämlich gesagt, dass es unmöglich ist, dem »Mammon« und gleichzeitig Gott zu dienen. Und dass es dem Menschen nichts nützt, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber für ewig Schaden an seiner Seele nimmt. Karl-Heinz Gries