Dreieinhalb Jahre wütete nun schon der furchtbare Krieg, den man später den »Ersten Weltkrieg« (1914-1918) nennen sollte. Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten sich bisher herausgehalten, und ihr Präsident Woodrow Wilson (1856-1921), ein Geschichts- und Rechtsprofessor und erfolgreicher Politiker, hatte die europäischen Kriegsgegner zu einem »Frieden ohne Sieg« gemahnt, leider ohne Erfolg. Schließlich war er 1917 auf der Seite der Gegner Deutschlands in den Krieg eingetreten, legte aber dann heute vor 90 Jahren, am 8. Januar 1918, seine berühmten 14 Punkte für einen »Frieden des gerechten Ausgleichs« vor.
Leider war Deutschland erst im Herbst 1918 bereit, den Friedensplan anzunehmen, musste dann aber erfahren, dass die Verbündeten der USA den Plan nur mit Einschränkung gelten ließen, weil sie auf einer strengen Bestrafung des verhassten Gegners bestanden, z.B. auf den unbezahlbaren Reparationen, die Deutschland in den Ruin trieben. Die Deutschen sahen sich von Wilson getäuscht, wie sie meinten, obwohl gerade er unermüdlich für die Geltung aller 14 Punkte gekämpft hatte, aber gescheitert war. Zwar erhielt er 1920 den Friedens-Nobelpreis, von seinem ergebnislosen Kampf für den Frieden in Gerechtigkeit war er aber so erschöpft, dass er schon 1921 nach einem Schlaganfall starb.
Es war eine der vielen vergeblichen Friedensbemühungen in der Weltgeschichte. Denn es wird keinen dauerhaften Frieden geben, solange nicht alle Menschen den Frieden mit Gott im Herzen haben, der nur durch Jesus Christus zu bekommen ist. Doch schon heute dürfen wir unseren persönlichen Frieden mit Gott im Glauben an Jesus Christus haben. Gerhard Jordy