Heute vor 100 Jahren starb der Maler, Zeichner und Dichter Wilhelm Busch (1832-1908). Mit seinen Bildgeschichten wurde er zum volkstümlichsten Humoristen Deutschlands. Die Wirkung seiner Werke liegt in dem Zusammenspiel einfacher, z.T. karikaturhafter Zeichnungen mit schlichten witzigen Versen, die den Menschen äußerst treffend charakterisieren. Der Mensch wird dargestellt so illusionslos, wie er ist. Denn, sagt Busch, »Sein Prinzip ist überhaupt: / Was beliebt, ist auch erlaubt; / denn der Mensch als Kreatur / hat von Rücksicht keine Spur.« Busch verschwieg nicht, dass es dem Menschen unmöglich ist, gut zu sein: »Ach, der Tugend schöne Werke, / gerne möcht' ich sie erwischen, / doch ich merke, doch ich merke, / immer kommt mir was dazwischen.«
Und so reduziert er das Gute auf folgende Weisheit: »Das Gute - dieser Satz steht fest - ist stets das Böse, was man lässt.« Und rühmt sich jemand seines zuchtvollen Lebens, so weiß Busch entgegenzusetzen: »Enthaltsamkeit ist das Vergnügen / an Sachen, welche wir nicht kriegen.« Einen Ausweg aus dem Dilemma, gut sein zu wollen, es aber nicht zu können, vermochte Busch nicht aufzuzeigen, denn der Gott entfremdete Mensch ist in der Tat nicht fähig zum »Gut-sein«. »Niemand ist gut außer Gott«, sagte deshalb Jesus Christus.
Dennoch weist uns die Bibel auf einen Weg, das zu werden, was wir gerne sein möchten. Im Glauben an Jesus Christus, der unser »Nicht-gut-sein« am Kreuz gesühnt hat, werden wir von Gott als gerechtfertigt für das ewige Leben angenommen. Und dann will er uns auch fähig machen, hier auf Erden das zu tun, was vor ihm gut und richtig ist. Gerhard Jordy