Wie wir mit dem Geld umgehen ist nicht eine Frage, ob wir viel oder wenig haben. Es ist auch nicht entscheidend, ob einer sich mehr leisten kann als der andere. Mancher arbeitet in seinem Beruf hart und verdient dann auch entsprechend, der andere hat ein bescheidenes Einkommen, hat aber eine Erbschaft gemacht, die es ihm ermöglicht, sich viel zu leisten. Und von wieder einem anderen hat man den Eindruck, dass er auf der Schattenseite des Lebens steht und täglich überlegen muss, wie er mit seinen bescheidenen Mitteln auskommt. Gott erwartet von uns, dass wir treu sind, ob es nun um viel oder um wenig geht.
Wie wir mit dem Geld umgehen ist eine Grundfrage unseres Lebens, aber entscheidend ist auch, ob wir auf ehrliche Weise zu unserem Geld kommen. Denn wenn es um Geld geht, ist Unrecht und Betrug oft nicht weit entfernt. Das fängt schon mit meiner Zeit an: Arbeite ich wirklich so viele Stunden, für die ich bezahlt werde? Oder bin ich nur täglich so lange anwesend, wie es der Manteltarifvertrag vorschreibt und die Stechuhr beweist? Telefoniere ich am Arbeitsplatz privat auf Kosten des Arbeitgebers? Bin ich fleißig oder faul auf seine Kosten? Und wie sieht es mit der Spesenabrechnung aus? Runde ich großzügig auf bei den gefahrenen Kilometern und vertelefonierten Einheiten?
Was bei Gott zählt ist Treue im Kleinen, Treue in den vielen kleinen Dingen, die mir anvertraut sind. Und dazu gehört eben auch das Geld und die Art und Weise, wie ich es mir verdiene. Gott will uns aufmerksam machen auf die Treue in den kleinen Dingen, damit er uns die großen Dinge, das Wahrhaftige, anvertrauen kann. Eberhard Liebald