Darum hat Gott, als er den Erben der Verheißung in noch stärkerem Maße beweisen wollte, wie unabänderlich sein Ratschluss ist, sich mit einem Eid verbürgt.
Hebräer 6,17
Wenn ich in einer hoffnungslosen Situation bin, dann benötige ich wirksamen Trost. Allerdings ist es mit dem Trost oft nicht weit her. Bei manch gut gemeintem Hilfsangebot denke ich: Das ist aber nur ein schwacher Trost! Ich brauche etwas, worauf ich mich voll verlassen kann.
Nun widmet sich Gott im Zusammenhang mit dem Tagesvers etwas existenziell Wichtigem, nämlich der Frage des Menschen nach Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott denen zusagt (verheißt), die ihm ihr Leben anvertrauen. Kann ich mich darauf verlassen? Kann ich für Gott mein Leben riskieren? Sind seine Zusagen hierzu belastbar, wenn es hart auf hart kommt? Bei dieser Frage kann es keine billigen Antworten geben, denn die letzte große Frage lautet: Was kommt danach, nach diesem Leben? Es ist die Frage nach dem ewigen Halt.
Genau auf diese Frage geht Gott hier ein. Er verspricht nicht nur, dass der, der ganz auf ihn setzt, ewiges Leben hat (also Erbe der Verheißung wird). Er leistet sogar noch einen Eid dazu, mit dem er sich persönlich verbürgt. Schon im menschlichen Rechtsverkehr soll der Eid verdeutlichen, dass der Beeidende unverbrüchlich zu seinem Wort steht. Wie viel mehr gilt das bei Gott! Deswegen folgt dem Tagesvers die Aussage: »... damit wir durch zwei unwandelbare Dinge (durch Gottes Zusage und seinen Eid) - wobei es unmöglich war, dass Gott lügen würde - einen starken Trost hätten, die wir Zuflucht genommen haben zum Ergreifen der vor uns liegenden Hoffnung« (Hebräer 6,18).
Es mag unter Menschen Lügner und Meineidige geben. Aber Gott kann gar nicht lügen, das ist unmöglich. Er möchte uns keinen schwachen Trost geben, sondern einen starken, damit wir an seiner Hand das ewige Leben sicher erreichen.
Markus Majonica