Mein Mann und ich machten einen Kurzurlaub. Wir quartierten uns in einem kleinen Ort ein – umgeben von hohen Bergen. Weil eines Morgens das Wetter schlecht war, beschlossen wir, das Ortsmuseum zu besuchen. Uns wurde am Eingang gesagt, dass im 3. Stock die »sakrale Ebene« zu finden sei. Schließlich kamen wir im 3. Stock an. Da sah ich ein Bild, das mich besonders faszinierte:
Ein junger Mann lag auf dem Sterbebett. Auf der einen Seite waren die Engel und auf der anderen Seite der Teufel mit seinen Dämonen. Dieser hatte einen großen Sack mit Geld vor den Sterbenden gestellt. Der junge Mann wandte seine volle Aufmerksamkeit dieser Seite zu. Die Engel verdeckten ihr Angesicht, drehten sich um und gingen davon.
Dieses Bild war sehr eindrücklich. Es zeigte, was diesem Sterbenden das »Allerwichtigste« gewesen war: materieller Reichtum. Sehr wahrscheinlich war das schon von seiner Jugend an ein wichtiges oder sogar das »allerwichtigste« Thema.
Und wie heißt Ihr Gott? Fällt Ihnen die Antwort schwer? Dann überlegen Sie: Was ist für Sie das Allerwichtigste im Leben? Wer oder was es auch ist, das ist Ihr Gott; denn alles dreht sich um dieses »Allerwichtigste«. Was tun Sie, wenn Sie in einer Lebens- und Sinnkrise stecken? Hilft Ihnen dann Ihr »Allerwichtigstes« und erfahren Sie dann eine Problemlösung? Wie sieht es aus, wenn Sie an Ihr Lebensende denken? Hilft Ihnen Ihr »Allerwichtigstes«? Wie geht es nach dem Tod weiter? Gibt Ihnen Ihr »Allerwichtigstes« eine Antwort?
Wenn Sie während des Lesens dieser Zeilen den Eindruck gewonnen haben, dass Sie Ihr »Allerwichtigstes« vom Sockel stoßen und diese Position anders besetzen sollten, dann tun Sie es bitte! Waltraud Baumann