Wenn ich mit Strafgefangenen spreche, mache ich immer wieder die gleiche Erfahrung: Viele kommen zu mir und sprechen offen über ihre Erfahrungen und Nöte. Sie bedauern ihr Fehlverhalten und suchen Hilfe zur Lösung ihrer Probleme. Sie wollen so schnell wie möglich wieder in die Freiheit zurückkehren. Mit guten Vorsätzen glauben sie, es dann zu schaffen. Sie wollen vorsichtiger sein, um nicht erwischt zu werden. Nach dem Motto: »Wenn ich noch mal eine Sache drehe, ziehe ich Handschuhe an«. Und die erbetene Hilfe? Ja, die wollen sie schon; aber nur, um ihre Ziele durchzusetzen.
Bei einer solchen Haltung sagt Gott: »Holt euch die Hilfe bei den Göttern, denen ihr dient. Ich werde euch nicht helfen.« Gott wird nur da helfen, wo ein Mensch bereit ist, ihn sein Leben regieren zu lassen. Auch Israel schrie damals in großer Not zu Gott um Hilfe. Gleichzeitig aber hatten sie Gott den Rücken gekehrt und sich den unterschiedlichsten Götzendiensten heidnischer Religionen zugewandt. Nun aber war das Volk in Bedrängnis. Eine feindliche Übermacht zog gegen sie herauf.
Auch heute dienen viele dem Götzen der Ichsucht und der Freizügigkeit. Gottes Gebote sind weitgehend aus unserem Leben verbannt. Nicht nur die Medien, auch viele Politiker missachten die Gebote Gottes und zeigen, dass es modern ist, ohne Gott zu leben. Aber wenn eine Katastrophe hereinbricht, steht in den Schlagzeilen: »Und wo war Gott?«
Das Missgeschick oder eine Dummheit zu bedauern, ist zu wenig. Gott erwartet Reue über unser gottloses Verhalten, eine entschiedene Abkehr von unserem sündhaften Treiben und die Hinwendung zu Jesus Christus, als dem alleinigen Herrn unseres Lebens. Siegfried Lambeck