Neulich hörte ich von einer Gemeinde, die sich sehr für andere Menschen einsetzt. Sie hat überall in der Nachbarschaft und noch weit darüber hinaus einen »guten Ruf«. Da gibt es eine Suppenküche, in der jeder Bedürftige eine warme Mahlzeit bekommt. Da werden die Straßenkinder eingesammelt, mit denen dann gespielt wird, oder man hilft ihnen bei den Hausaufgaben. Man sammelt tragbare Altkleidung, die dann an Bedürftige verteilt wird. Doch das wichtigste ist diesen Leuten, dass die Menschen erfahren, warum man das alles tut. So weist man sie bei allen Bemühungen sozialer Art auf den Herrn Jesus Christus hin. Weil Christus so viel für uns getan hat, möchte man aus Dankbarkeit auch etwas für ihn tun.
Natürlich ist das weithin bekannt geworden, und so kommen von überall her Leute zu den Gottesdiensten und lassen sich von dem lebendigen Glauben dort anstecken. Es ist, als ob der »gute Ruf« zu einem lauten Ruf geworden wäre: Da braucht die Werbetrommel gar nicht gerührt werden, da sind keine Websites nötig, weil der gute Ruf von Mund zu Mund ausgebreitet wird und weithin zu hören ist.
Wäre es nicht schön, wenn auch uns - ganz privat - der gute Ruf vorausginge, dass wir ein netter Kerl, ein freundliches Mädchen oder auch ein fröhlicher Opa und eine liebevolle Oma sind? Das könnte dann auch in unserem Bekanntenkreis zu einem lauten Ruf werden, das bisherige Leben zu überdenken und sich dem Glauben zuzuwenden. Wenn wir einen schlechten Ruf haben, müssen wir uns über die Erfolglosigkeit unserer Bemühungen nicht wundern. Heute wäre ein guter Tag, Gott zu bitten, einen guten Ruf zu bekommen.
Hermann Grabe