Wer regiert? Geld oder Gerechtigkeit?

Die Jahre unmittelbar nach der deutschen Wiedervereinigung hatten viele typisch deutsche Besonderheiten. Aufgrund der gesetzlichen Grundlage (»Restitutionsansprüche«) erhielten die durch die ehemaligen DDR unrechtmäßig Enteigneten die Immobilie ihrer Familie zurück.
Damit nicht nur die Rechte der ehemaligen Eigentümer oder ihrer Erben erfüllt würden, sondern auch der Wohnqualität und der Wirtschaft im Beitrittsgebiet gedient würde, galt der Grundsatz »Investition geht vor Rückgabe«. Damit konnte ein mutiger Gewerbe- oder Wohnmieter den Antrag stellen, das Mietobjekt zu sanieren und dort zu bleiben. Der Alteigentümer erhielt dann den hinterlegten Kaufpreis für Grundstück und Altbausubstanz. So wollte man der »Gerechtigkeit« Genüge tun. Gelang dies auch wirklich?
Nein, und die Beispiele dafür würden ganze Bücher füllen. Den klagenden Alteigentümern ging es oftmals mehr um Spekulation als um Wiederbelebung am alten Standort. Und den bevorzugten Investoren ging es ebenfalls oft nicht um Wiederaufbau, sondern um das »Ergattern« von echten »Sahne-Grundstücken«.
Sind Sie jetzt überrascht oder traurig? Nein, denn diese Welt wird nach der Aussage eines bekannten Sprichwortes und der Bibel vom Geld regiert. Gibt es dennoch Hoffnung? Ja, denn wenn Sie und ich unser Leben von Jesus Christus navigieren lassen, ändern sich negative Ziele! Es ist dann so, als ob Christus eingeladen wird, in Situationen und Probleme mit seiner Gerechtigkeit hineinzuleuchten und uns zu erneuern, nicht nur an der Oberfläche, sondern wirklich tiefgreifend! Klaus Spieker