Ziehen im Frühjahr oder im Herbst die Wildgänse in ihren typischen Flugformationen laut rufend über das Land, so werden die Mastgänse auf den Bauernhöfen unruhig. Sie gackern wild und schlagen mit den Flügeln und rennen hierhin und dorthin. Doch sie beruhigen sich nach einiger Zeit wieder und wenden sich den Körnern in der Futterrinne oder dem saftigen Klee hinter dem Hause zu.
So wie diesen Hausgänsen geht es vielen Menschen. Sie werden etwa durch den Tod eines lieben Menschen oder durch eine Beerdigungspredigt für kurze Zeit an die Möglichkeit einer anderen Welt erinnert, von der die Bibel sagt, sie sei das Eigentliche, das Bleibende und das wahre Ziel, für das Gott uns Menschen geschaffen hat. Dann nehmen sie sich vor, sich mit diesen Gedanken zu beschäftigen - man kann ja schließlich nie wissen ...
Aber bald überdecken die sichtbaren und massiven Tagesereignisse solche zarten Aufbruchsstimmungen völlig, und man fällt in den alten Trott zurück - wie die Martinsgänse. Gott aber will, dass wir das wirkliche Ziel unseres Seins, die ewige Gemeinschaft mit unserem Schöpfer, erreichen. Darum erinnert er wieder und wieder daran, auch durch eigene Leidenszeiten und durch vielerlei Umstände des Lebens.
Eigentlich sollte uns auch alles Gute, das wir erleben an diesen gnädigen Schöpfer und Erhalter aller Menschen erinnern; aber leider haben sich die Menschen so weit von ihm entfernt, dass sie tatsächlich ihre prächtigen Lebensumstände der eigenen Klugheit und Voraussicht zuschreiben. Dabei ist jeder Herzschlag göttlicher Gnade zu verdanken.
Heute möchten wir wieder einladen, Frieden mit diesem Gott zu schließen, der uns um seines Sohnes willen alle Schuld gegen ihn vergeben will.
Hermann Grabe