Seinem Patenonkel, dem Admiral Nelson, wurde das höchste Denkmal Londons gesetzt. An den heute vor 201 Jahren geborene John Nelson Darby erinnert kein Museum oder Denkmal, obwohl er Tausenden von Menschen zum Segen wurde und die Nachwirkungen seines Lebens in unsere Zeit hineinreichen.
Für sein außergewöhnliches Lebenswerk als Christ gab er vieles auf: Im Jurastudium mit der begehrten »klassischen Goldmedaille« der Universität Dublin ausgezeichnet, entschied er sich gegen eine akademische Laufbahn oder eine Karriere als Jurist. Statt dessen studierte er Theologie. Sein Vater war darüber so erzürnt, dass er ihn enterbte. Verlobt mit einer englischen Adligen, verzichtete er im Einvernehmen mit der Lady auf die Ehe, um sich besser seinen Aufgaben im Reich Gottes widmen zu können. Seine Pfarrstelle gab er auf, weil er Unvereinbarkeiten zwischen der Kirche, in der er arbeitete, und dem biblischen Gemeindeverständnis sah.
Von bleibendem Wert sind seine Bibelauslegungen. Mit beispielhafter Klarheit lehrte er, dass die Kirche Gottes aus allen gläubigen Christen über alle konfessionellen Unterschiede hinweg besteht. Aufgrund der biblischen Prophetie zeigte er mehr als 100 Jahre vor der israelischen Staatsgründung, dass die Juden eine staatliche Zukunft im Nahen Osten haben. Als Sprachgenie war er an sechs Bibelübersetzungen beteiligt. Ein Zeitgenosse, der ihn über 40 Jahre hinweg persönlich kannte, sagte über ihn: »Ich habe Darby nie anders betrachtet als einen großen und guten Mann; und beide Eigenschaften findet man selten zusammen.«
Gerrit Alberts