Bei uns in Köln gibt es den sogenannten »Kalkberg«. Auf dieser 30 Meter hohen, begrünten Erhebung, unter der die Abfallprodukte einer alten Chemiefabrik lagern, sollte eine Landestation für den Rettungshubschrauber gebaut werden. Doch das Unternehmen stockt, weil in den Wänden des angefangenen Hangars immer wieder Risse auftreten. Ursache dafür ist ein fehlerhaftes, stellenweise absackendes Fundament. Heute ist es völlig offen, ob jemals ein Hubschrauber auf dem »Kalkberg« wird landen können.
Jeder weiß, dass Bauwerke ein stabiles Fundament brauchen. Deswegen konnten die Zuhörer das Gleichnis Jesu von den beiden Häusern, von denen eines auf Sand und eines auf Fels gebaut war, gut verstehen. Von außen betrachtet waren die Häuser sich wohl sehr ähnlich, doch nur das Haus auf dem Fels überstand den Sturm. Jesus sagt, dass diese beiden Häuser für zwei verschiedene Arten von Menschen stehen. Die sind sich ebenfalls ähnlich, weil sie beide Gottes Wort hören. Aber nur einer von beiden tut auch das, was er hört. Nur er möchte gehorsam sein und Jesu Worte in seinem Leben umsetzen. Dieser Täter des Wortes gleicht dem klugen Mann, der sein Haus auf Felsen baut. Auch er bekommt den Sturm des Lebens zu spüren. Vielleicht ist auch bei seinem Haus ein Fenster eingerückt worden oder ein Ziegel vom Dach gefallen. Aber dennoch bleibt es stehen, weil es das richtige Fundament hat.
Spätestens im letzten Gericht, für das der Sturm im Gleichnis auch ein Bild ist, wird deutlich werden, auf was jeder Einzelne sein Leben gegründet hat. Nur ein äußerer christlicher Schein ist dann zu wenig. Aber wer Jesu Worte nicht nur gehört, sondern auch getan hat, wird erleben, dass sein Lebenshaus stehen bleibt.
Elisabeth Weise