»Meint denn der Mensch, dass Wir seine Gebeine nicht zusammenfügen werden? Ja, doch, Wir sind imstande, seine Fingerspitzen zurechtzubilden. Doch der Mensch will voller Laster sein, sein Leben lang. Er fragt: ›Wann wird der Tag der Auferstehung sein?‹ (Sure 75, 3-6). Nach dem Koran wird Allah die Gebeine des Menschen wieder zusammenfügen! Er ist allmächtig, daher ist es für ihn kein Problem, die Toten lebendig zu machen. Der Tag der Auferstehung wird der Tag des Gerichts über die Laster der Menschen sein. Es gibt nach dem Koran nur einen Weg, diesem Gericht zu entgehen: »Wer an Allah und den jüngsten Tag glaubt und Gutes tut, (alle diese) erhalten ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie haben nichts zu befürchten, und sie werden nicht traurig sein« (Sure 2,62). Doch wann hat ein Moslem genug Gutes getan, um nichts befürchten zu müssen?
Wie der Koran kennt auch die Bibel die Auferstehung und den Tag des Gerichts. David kannte seinen Gott und besingt ihn in Psalm 5: »Du bist nicht ein Gott, der an Gottlosigkeit Gefallen hat; bei dir darf ein Böser nicht weilen« (Vers 5-7); aber David kennt noch eine andere Seite Gottes, wenn er fortfährt: »Ich aber darf dank der Fülle deiner Gnade eingehen in dein Haus« (Vers 8). Unser Gott ist gnädig, weil Jesus Christus kam und für die Schuld der Menschen starb. Mit wunderbaren Folgen: »Wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden« (Römer 5,10). Deshalb feiern wir Christen Ostern, weil Jesu Auferstehung die Hoffnung auf ewiges Leben ohne Angst vor einem drohenden Gericht ist.
Gerhard Kimmich