Was hat wohl der Sprayer gemeit, als er diesen knackigen Text an eine Hauswand pustete? Ob er dem Besitzer signalisieren wollte, lieber friedlich im Zimmer zu bleiben, als sich mit ihm anzulegen?
Oder wollt er ironisch werden und verkünden, es sei in dieser Welt nur Frieden zu halten, wenn man sich alles gefallen lässt?
Nehmen wir aber mal an, er hätte den Spruch neben seine eigenen Haustür gesprüht, um den Vorbeigehenden zu sagen: Wenn ihr nicht friedlich leben wollt, kommt es leicht zum Knall. Und das würde Sinn machen. Wie viel Streit ließe sich vermeiden, wenn man nicht gleich mit Worten oder Taten zurückschlüge. Allein der Gedanke, selbst auf das Wohlwollen der Angehörigen oder Mitarbeiter in vielen Fällen angewiesen zu sein, müsste unseren Zornpegel wieder auf »normal« zurückführen. Aber das wäre keine christliche, sondern nur eine menschliche, vernünftige Aussage. Christlich wird nur etwas, was mit Gott zu tun hat. Und blickt man in die Bibel, so sieht man schon auf den ersten Seiten, dass der Sprayer Recht hat. Entweder die Menschen hatten Frieden mit Gott, oder er schickt die Sintflut. Wer sich mit Gott anlegt, muss mit der schlimmsten Katastrophe rechnen.
Frieden mit Gott! Das müsste unser größtes Thema sein. Und Gott ist niemals abgeneigt, auf unsere Bitte um Frieden einzugehen. Im Gegenteil: Er hat seiner Gerechtigkeit längst genüge getan, als er seinen Sohn anstelle der widerspenstigen Menschheit bestrafte. Nun rechnet er die Gerechtigkeit seines Sohnes, Jesus Christus, jedem an, der sich als schuldig bekennt und auf Gottes Barmherzigkeit rechnet. Jeder sollte sich sagen: Ich brauche diesen Frieden, sonst knallt's am Ende.
Hermann Grabe