Ein großes und schweres Paket kommt im Büro an. Gespannt warten wir auf Jörg, der heute Geburtstag hat. Endlich kommt er und öffnet das Paket in unserer Anwesenheit. Es ist von seinem Vater. Nach und nach kommen viele wertvolle Gegenstände zum Vorschein, die zum Snowboarden gehören und die Jörg uns erklärt. Jörg sieht mein verdutztes Gesicht über die hochwertigen Dinge und sagt zu mir: »Das ist der Vorteil von Scheidungskindern!« - Ich bin geschockt, und Jörg tut mir wirklich leid, nur auf diese Weise Zuneigung durch den geschiedenen Vater zu erleben. Wie leicht fällt es uns doch, durch Geschenke und Geld unser Gewissen zu beruhigen. Wir meinen, etwas Gutes zu tun. Vielleicht investieren wir auch viel Geld in die Erziehung unserer Kinder, deren Ausbildung, können Ihnen jeden materiellen Wunsch erfüllen. Doch, was wir nicht zu geben bereit sind, ist Zeit. Die Zeit für Beziehungen, die Zeit, dem Kind oder Partner zuzuhören, die Zeit, an den Problemen und Nöten des Nächsten Anteil zu nehmen, die Zeit, sich mit ihm zu freuen, die Zeit, der Entwicklung der Kinder zuzuschauen, sich an ihren Erfolgen mitzufreuen, Zeit, um gemeinsame Ferien zu verbringen.
Jesus Christus lebte uns vor, was es heißt, Zeit für andere zu haben. Außer wenn er betete, war er stets für andere da, für die Kranken und Krüppel und Armen und Betrübten. Seine Liebe war grenzenlos, darum hatte er immer Zeit für andere. Die Zeit ist das Kostbarste, was wir einsetzen können, sie ist nicht vermehrbar und sie ist begrenzt. Nutzen wir Sie für die Menschen, die wir lieben, und darüber hinaus für die Menschen, die wir lieben sollten. Volker Koenig