Neulich landete eine skurrile Spam-Mail in meinem Postfach: »Sag bloß, du hast noch nie was vom Millionär Jack McGuinness gehört? Der Typ teilt gerade sein Geld auf! Scheinbar ein schwerer Fall von ›bloß nicht in die Hölle kommen!‹. Alles, was du tun musst, um einen Batzen davon zu erhalten, ist, dich hier einzutragen.« Es folgten ein dubioser Link und noch der Hinweis, dass schon viele Leute da 10 000 Euro »völlig kostenlos abgesahnt« hätten.
Ich musste ziemlich schmunzeln, als ich das las. Auf was für Ideen manche Leute kommen! Und ich fragte mich, ob es wirklich Empfänger gibt, die naiv genug sind, dem Schreiber auf den Leim zu gehen.
Was mich aber auch aufmerken ließ, war der Gedanke, dass hier (zumindest angeblich) ein Millionär sein Geld verschenkt, um »bloß nicht in die Hölle« zu kommen. Offensichtlich wird die Existenz der Hölle vorausgesetzt, was ich als Bibelleser nur bestätigen kann. Aber ist es wirklich ein angemessenes Mittel, ihr zu entgehen, indem man seinen Besitz an Arme verschenkt? Mal ganz abgesehen davon, dass das Geld bei dieser Aufrufaktion mitnichten Notleidenden zugutekommen würde ...
Ohne Zweifel rühmt die Bibel Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Opferbereitschaft, auch in finanziellen Dingen. Und jeder, der Gott liebt, wird gerne geben, wo er Not sieht. Aber die Bibel macht auch unmissverständlich klar, dass wir uns mit guten Taten nicht von der Hölle freikaufen können, selbst wenn wir Millionen zu verschenken hätten. Ewig gerettet wird nur der, der sein Vertrauen auf Jesus Christus setzt und seine Vergebung und Liebe als freies Geschenk annimmt. Und wer so beschenkt ist, hat allen Grund, freigiebig zu sein.
William Kaal