»Das Leben ist lebensgefährlich. Nicht erst seit es Geisterfahrer gibt oder Naturgewalten wie »Lothar«. Oder beißwütige Vierbeiner, Kampfhunde genannt. Das würde ja schon reichen. Aber jetzt sind auch lebenserhaltende Maßnahmen lebensgefährlich. Dabei denken wir nicht etwa an den Doktor, der das falsche Medikament verschreibt, oder an den Sicherheitsgurt im Auto, der einen erdrosselt statt rettet. Nein, gemeint sind Maßnahmen, die so wichtig wie das Atmen sind: das Essen nämlich, die Ernährung. Waren das noch Zeiten, als man essen konnte, wonach einen gelüstete. Doch das ist vorbei. Inzwischen wird so ziemlich alles, was als essbar galt, irgendwann von irgendwem als schädlich entlarvt. Wer hätte gedacht, dass harmlose Tiere wie Rind und Schwein uns je den Appetit verderben? Oder wer dachte bei Obst und Gemüse an »Risiken und Nebenwirkungen«? Es ist fast leichter, aufzuzählen, was man ohne Reue genießen darf, als was man besser meiden sollte. Und dann kam man uns mit exotischen Alternativen. Känguru! Das Fleisch der hüpfenden Beuteltiere soll ja gar nicht so schlecht sein. Aber Schlangen …! Würg. Seither versuche ich’s wieder mit heimischem Getier …« Das schrieb ich vor zwei Jahren in einer Zeitungsglosse.
Heute sind BSE und MKS kein beherrschendes Thema mehr. - Nein, die Menschheit wird nicht mangels Genießbarem zugrunde gehen. Solange die Erde besteht, wird gesät und geerntet, gebacken und gebraten und gegessen werden. Für die Nahrungsverteilung sind allerdings wir Menschen verantwortlich. Und während Gott für Wachstum und Gedeihen sorgt, hofft er, dass seine Güte uns zur Umkehr bewegt (Römer 2,4). Denken Sie daran beim nächsten Apfel oder Schnitzel! Johann Fay