Es war soweit. Ich sollte zum ersten Mal in meinem Leben meine Geschwister sehen, Kinder aus der zweiten Ehe meiner Mutter, die in den USA leben. Lange habe ich nichts von ihnen gewusst und jetzt durfte ich sie besuchen. Bei der großen Reise hatte ich einen Abstecher nach Kanada zu meinem Vater gemacht und dort meinen Bruder kennen gelernt, den Sohn aus der zweiten Ehe meines Vaters. Es war eine gute Zeit dort und wir haben uns auf Anhieb gemocht und verstanden. Nach einer Woche in Kanada flogen meine Tochter und ich nach Mississippi. Je näher wir kamen, um so aufgeregter wurde ich. Bei der Landung fing ich an zu zittern, die Anspannung war groß. In vielen Träumen hatte ich mir die erste Begegnung mit meinen Geschwistern ausgemalt. Nun kam die Wirklichkeit und wie würde sie sein?
Am Flughafen in Jackson/Mississippi begrüßten uns 15 Familienmitglieder. Es flossen viele Tränen der Rührung. Eine Schwägerin nahm mich in den Arm und sagte: »Ist Jesus nicht wunderbar?« Ja, Jesus ist wunderbar und staunend taumelte ich in ein Meer voll Liebe. Viele verlorene Jahre wurden wettgemacht durch den Einen, der sein Leben gegeben hat für eine verlorene Welt, auch für uns.
Ich besuchte das Grab meiner Mutter und ihres Mannes, der ein paar Jahre später gestorben war. Dort vermisste ich Mutter zum ersten Mal und mir wurde bewusst, was es bedeutet, eine intakte Familie zu haben. Tröstlich begriff ich, dass Mutter bei Jesus ist, in der Herrlichkeit, und ich einmal mit ihr und meinen Geschwistern vor Gottes Thron stehen darf um den zu preisen, der sich für uns gegeben hat, Jesus Christus.
Joschi Frühstück