Mindestens einmal hatte ich in der Schule aufgepasst und wusste deshalb, dass Wasser ein besonderer Stoff ist. Nur Wasser wird leichter, wenn es kälter als 4 C plus wird.
Und dann stand ich neulich bei starkem Frost an meinem Lieblingsbach und musste mitansehen, wie das Wasser einen halben Meter hoch über das Eis hinschoss. War mein Physiklehrer damals noch nicht auf dem neusten Stand? Ein bisschen älter war er ja schon ...
Zum Glück fiel mir ein, dass man die Talsperre manchmal entlastete, indem man das Wasser durch »meinen« Bach ableitete. Das war wohl gerade mal wieder dran.
Leider lösen sich nicht alle »Welträtsel« so schnell und so leicht auf, und da fängt das Problem mit dem Glauben an.
Gerade jetzt, nach dem Darwin-Jahr, fragen viele wieder, wann und wie die Welt entstand. Die einen glauben an den Gott der Bibel, und die anderen an die Götter Urknall und Zufall.
Da fällt mir mein Bach wieder ein: Millionen Stoffe gibt es auf der Welt, und nur einer wird leichter, wenn er kälter wird. Und wäre es nicht ausgerechnet bei dem Wasser so, gäbe es fast kein Leben auf der Erde, weil sonst die Ozeane riesige Eisklumpen wären. Höchstens Gletscherflöhe hätten da eine Chance. Und so gibt es Tausende der unwahrscheinlichsten »Zufälle«, die alle zusammen passieren mussten, damit wir existieren können. Das sind mir einfach zu viele. So fällt es mir viel leichter, den Worten der Bibel zu glauben, dass ein allwissender, menschenfreundlicher Gott uns diesen Wohnort in seinem Kosmos zubereitet hat. Doro Olmesdahl