Mit einer spektakulären Aktion hat in London der Künstler Mark Jenkins im vergangenen Jahr auf das Problem aufmerksam gemacht, dass sich in Großbritannien jede Woche durchschnittlich 84 Männer das Leben nehmen. Er stellte 84 Puppen auf dem Dach eines TV-Senders auf, die wie eine ganze Armee von Selbstmördern unmittelbar vor dem Sprung in die Tiefe wirkten. Angesichts dieser sehr drastischen Demonstration erscheint der Hinweis auf Angebote wie Telefonseelsorge, der mit der Aktion einherging, eher hilflos. Nur ein Bruchteil der Betroffenen wird das überhaupt in Erwägung ziehen. Die meisten haben sich längst innerlich isoliert und steuern unaufhaltsam auf den finalen Schritt ihres Lebens zu.
Was kann Menschen davon abhalten, Selbstmord zu begehen? Das Angebot der Telefonseelsorge zeigt: Man braucht im entscheidenden Augenblick und möglichst auch schon vorher einen vertrauten Menschen, an den man sich in der Not wenden kann und wenden will. Und darüber hinaus ist die Suche mit Gott und das Vertrautsein mit ihm, unserem Schöpfer, eigentlich in jedem Menschen angelegt. Gott wartet darauf, dass wir uns an ihn wenden. Er will uns mitten in den Herausforderungen des Lebens Perspektiven aufzeigen. Dazu hat er das Grundproblem angepackt, das uns Menschen zu schaffen macht. Unsere Trennung von ihm aufgrund unserer Sünde. Durch seinen Sohn hat er den Weg gebahnt, damit wir seine Kinder werden können.
Man kann sich keinen größeren Rückhalt im Leben wünschen, Gott zum Vater zu haben, zu dem man jederzeit beten und dem man alles anvertrauen kann, was einem Probleme bereitet. Wer einem großen Gott vertraut, der wird auch eher dankbar Hilfe suchen und annehmen, die ihm durch Menschen angeboten wird.
Joachim Pletsch