Nein, nicht nur bei Regenwetter sind die Gesichter der meisten Leute verschlossen. Bei der Arbeit, beim Einkauf, auf der Straße - überwiegend begegnet man abweisenden Blicken. Leider gibt es auch in der Beratung von Kunden wenig Freundlichkeit. Ein Kollege urteilte mal: »Die scheinen hier alle von der >Kundenabwehr< zu sein«.
Wie wohltuend ist es dagegen, wenn Fragen freundlich beantwortet werden und nicht mit dem unausgesprochenen Vorwurf im Gesicht: »Warum wissen Sie das nicht selbst?«, oder: »Stehlen Sie mir nicht meine Zeit, ich habe Wichtigeres zu tun!« Bei Einzelhandelsumfragen kam es zu der traurigen Beurteilung, Deutschland sei immer noch eine Servicewüste. Besonders wurde dabei die äußerst mangelhafte Freundlichkeit hervorgehoben. Und selbst wenn sie im Beruf gerade noch gelingt, ist es damit spätestens zu Hause wieder vorbei.
Freundlichkeit im Alltag ist wie hervorbrechender Sonnenschein nach einem Regenguss. Wie leise Musik nach vorangegangenen, unangenehmen Zänkereien! Freundlichkeit tut einfach gut! Deshalb möchte ich Freundlichkeit nicht nur von anderen erwarten, sondern sie selbst ausstrahlen. Damit trage ich zum Wohlbefinden meines Umfeldes bei. Und als Christ weiß ich: Gott hilft mir dabei, freundlich zu sein.
Die Bibel stuft Freundlichkeit sehr hoch ein. Sie hält Freundlichkeit für eine unbedingte Pflicht der Leute, die Jesus nachfolgen. Denn Freundlichkeit entspricht dem Wesen Gottes. Deshalb möchte er diesen Wesenszug auch bei seinen Kindern wiederfinden. Und wenn man selbst Gottes Freundlichkeit an jedem Tag erlebt, sollte es einem dann noch schwer fallen, davon weiterzugeben? Klaus Spieker