Freiheit ist ein Grundrecht des Menschen, zumindest nach unserer Verfassung in Deutschland. Doch was ist wirkliche Freiheit?
Wir mögen äußerlich frei sein. Wir können gehen, wohin wir wollen. Wir können heiraten, wen wir wollen. Und wir sind frei, uns einen Beruf unserer Wahl auszusuchen und zu erlernen. Und doch können wir innerlich unfrei sein, gefangen in unserer kleinen, persönlichen Welt, abhängig von Menschen, die auf unser Leben Einfluss nehmen, festgefahren in den Zwängen, die uns das Leben auferlegt. So kann eine Ehe zum Gefängnis werden, der Beruf zu einer Zwangsjacke und die Lebensumstände zu einer Art Folterkammer, die täglich ein immer höheres Maß an Qualen verursacht.
Wer kann uns daraus befreien? Viele ergreifen einfach die Flucht, verlassen den Partner, wechseln den Beruf oder ziehen sich von allem zurück, um dann aber, selbst in neuer Umgebung, doch wieder mit Zwängen kämpfen zu müssen. Der Schlüssel zur Freiheit besteht nicht in der Veränderung der Umstände, ganz sicher aber hilft die Bindung an Gott, frei zu werden. Das klingt erst mal paradox, ist aber bei näherer Betrachtung durchaus einsichtig. Er kennt nämlich alle unsere Lebensumstände, und er kann uns Kraft geben, um in ihnen standzuhalten. Er will uns Wege führen, die uns neue Hoffnung und neue Perspektiven eröffnen. Aber diese Wege sind dann durch ihn vorbereitet und nicht durch uns gewaltsam erzwungen.
Wenn man sich Gottes Führung anvertraut, kann man frei sein in allen Umständen. Der beste Beweis dafür sind Christen, die um ihres Glaubens willen jahrelang im Gefängnis ausgeharrt haben - äußerlich der deutlichste Ausdruck von Unfreiheit - innerlich aber waren sie frei durch ihre Bindung an Gott und fähig, sogar noch anderen Gutes zu tun.
Joachim Pletsch