Viele Menschen sind wirklich gebeutelt. Sie erleben mehr Schweres als Schönes. Aus beruflichen Gründen habe ich oft mit Leuten Kontakt, die ihre kranken und pflegebedürftigen Verwandten betreuen. Ein harter Job! Manche Frau beklagt sich dann etwa so: »Erst habe ich meine übergewichtige Oma mit ihrem Schlaganfall versorgt, dann jahrelang die demente Schwiegermutter. An meinen letzten Urlaub kann ich mich kaum noch erinnern, immer war ich für andere da. Wir hofften auf eine ruhige Zeit im Rentenalter - und jetzt ist mein Mann an Krebs erkrankt!«
Ja, es ist gewaltig, was pflegende Angehörige oft leisten müssen. Häufig sind sie selbst nicht mehr die Jüngsten und leiden unter Abnutzungserscheinungen. Häusliche Pflege bedeutet nicht selten 24 Stunden Einsatzbereitschaft pro Tag. Das zehrt an den Kräften und ermüdet. Wie gut, wenn man dann nicht alleine die ganze Last der Pflege tragen muss, sondern sie mit vertrauten Personen teilen kann oder Hilfe durch einen Pflegedienst abruft.
Noch besser, wenn man auch den kennt, der dem Müden neue Kraft zu geben versteht, weil er selbst ans Ende seiner Kräfte kam. Jesus war durch Verhör, Schlaflosigkeit und Folter völlig ausgelaugt. Ein anderer musste das schwere Kreuz für ihn weitertragen bis zum Platz der Hinrichtung. Jetzt ist er im Himmel, allmächtig und voller Barmherzigkeit. Er weiß den »Müden durch ein Wort aufzurichten« (Jesaja 50,4). Tatsächlich reicht manchmal ein einziger kerniger Satz aus der Bibel aus, um Mattigkeit und Entmutigung wegzublasen.
Zählen Sie auch zu denen, die einen Kranken pflegen? Gönnen Sie sich doch täglich eine kurze Auszeit, wo Sie ungestört in der Bibel schmökern können. Arndt Plock