Es war einmal eine Gruppe von Menschen, die hatten sich in einer Höhle verirrt. Doch sie schafften es zu überleben. Sie fanden Pilze und Würmer, richteten es sich schön ein, heirateten, bekamen sogar Kinder und gründeten ein Dorf. Die Eltern starben und so lebten die Höhlenmenschen tagaus tagein, ohne eigentlich zu wissen, warum sie dort waren.
Eines Tages wurden sie von einem Licht geblendet und sahen einen Mann auf sich zukommen. »Wer bist du denn?«, fragten sie. »Ich bin ein Höhlenforscher. Warum lebt ihr hier, wo es so dunkel, kalt und nass ist?« »Wieso, es ist doch ganz gemütlich hier«, meinten die Dorfleute. »Wir haben eine Hängmatte und zum Nachtisch gibt es süße Pilzgrütze!« »Aber draußen ist es doch viel schöner!«, entgegnete der Höhlenforscher. »Da gibt es Blumen, Farben, warme Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher …« »Draußen, was ist denn das?«, fragten sich die Leute und lachten. »Wir glauben nur, was wir sehen!«, antworteten sie keck.
Doch zwei oder drei ließen sich überreden und kamen mit. Als sie sich dem Höhleneingang näherten, wurde es immer heller und heller. Dann standen sie am Ausgang und sahen das saftige Grün der Bergwiese, rochen die Frühlingsluft und fühlten den warmen Sommerwind. Begeistert rief der erste aus: »Toll, hier wollen wir nie mehr weg!« Sie rollten sich im Gras, rochen an den Blumen und blickten einem bunten Schmetterling nach. Da fragte sie der Höhlenforscher: »Und was ist mit den anderen?« »Die anderen«, warfen die Höhlenmenschen ein, »die wollten ja nicht!« Doch der Forscher ließ nicht locker: »Was wäre gewesen, wenn ich nicht zu euch gekommen wäre und euch überredet hätte mitzukommen? Nun geht ihr auch zu ihnen!« Thomas Pommer