Wieder einmal hatte Gott das Volk dadurch geprüft, dass er ihm nicht sofort etwas zu trinken gab. Sonst hatte Gott sie Tag für Tag mit Wasser und Manna versorgt. Sogleich brach wieder die große Meckerei aus, die sich auch sehr feindlich gegen Mose und Aaron richtete. Da wandte sich Mose in seiner Not von ihnen ab und Gott zu. Und Gott sagte, er solle seinen Stab nehmen und zu dem Felsen reden, dann würde er für alle genügend Wasser geben. Aber Mose war sehr wütend auf dies undankbare Volk. Er wollte nicht glauben, dass Gott ihnen trotzdem Wasser geben würde. Er sagte: »Hört doch, ihr Widerspenstigen! Werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen?« Dann schlug er zornig zweimal auf den Felsen. Da kam viel Wasser heraus.
Wir würden Moses Verhalten sicher verständlich finden; aber Gott tat es nicht. Er bestrafte Mose und Aaron, indem er ihnen nicht erlaubte, das Volk in das gelobte Land zu bringen. Sie sollten vorher sterben. Ja, wenn Gottlose sündigen, hat Gott oft viel mehr Geduld, als mit seinen Leuten. Gläubige wissen, mit wem sie es zu tun haben, und so behandelt Gott sie auch. Das hat nichts damit zu tun, dass Gott den Mose und seinen Bruder nicht lieb hatte; aber durch sie war Gottes Güte in Zweifel geraten.
Mose hat Gott später noch inständig gebeten, ihn doch in das Land zu lassen; aber Gott blieb bei seinem Nein. Sehen durfte er es; aber nicht hineinkommen. Wie sehr Gott seinen Diener Mose schätzte, sehen wir im Neuen Testament. Das kam Mose mit Elia zusammen auf den Berg, als der Herr Jesus Christus verklärt wurde. Wenn das keine Auszeichnung ist!
Hermann Grabe