Der Leitvers ist einer Geschichte der Bibel entnommen, in der es um die Frage eines Reichen nach dem ewigen Leben geht. Jesus spricht nach damaligem Verständnis von dem größten Tier und der kleinsten Öffnung: »Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt« (Lukas 18,25). Auch wir bezeichnen manches als »Ding der Unmöglichkeit«. Aber Jesus macht seinen Leuten Mut. Einerseits zeigt er ihnen, dass es Hindernisse gibt, die es unmöglich machen, ein Leben mit Gott zu führen. Andererseits verweist er auf die Möglichkeiten Gottes. Reichtum kann hindern, wenn der irdische Besitz als wichtiger angesehen wird als die Beziehung zu Gott. Armut kann ein Hindernis sein, wenn jemand ständig seine Situation beklagt und Neid ihn innerlich zerstört. Jesus bleibt nicht bei den Hindernissen, sondern verweist auf Gott. Was uns unmöglich erscheint, ist möglich bei Gott.
Das Wort »möglich« wird vom Wortstamm »mögen« abgeleitet, das heißt »gern haben«. Weil Gott uns gern hat, macht er Unmögliches möglich. In dem Moment, wo ein Mensch erkennt, wie lieb ihn Gott hat, ändert er seine Einstellung. Da werden Menschen bereit, Gott an die erste Stelle zu setzen. Einer, der viel besitzt, ist auf einmal bereit, von seinem Besitz abzugeben. Einem Hoffnungslosen wird Hoffnung geschenkt.
Das ist nur ein Beispiel für viele, die Gott den ersten Platz im Leben einräumen wollen. Gleichzeitig wird deutlich, dass wir auf Gottes Hilfe angewiesen sind. Wenn Menschen ihre Grenzen erkennen und Gott ihre Not im Gebet bekennen, reagiert Gott und zeigt, wie wir mit seiner Hilfe Hindernisse überwinden können. Hartmut Jaeger