Handarbeit ist nicht sehr gefragt. Viele Lehrstellen bleiben im Produktionsbereich unbesetzt, während sich bei den Bürostellen Hunderte um zwei oder drei Plätze reißen. Sicher ist auch daran das Fernsehen schuld, das den Eindruck erweckt, die elegante Welt der feingekleideten Leute sei das Normale, auf das jeder Anspruch hat. Und wenn man auch als Angestellte(r) nicht alle Welt verdient, so bleiben doch Frisur und Anzug bei der Arbeit schick, und man muss nicht im öligen Blaumann rumlaufen.
Dabei leben wir alle davon, dass die Arbeit im Produktionsbereich getan wird, einerlei, ob es sich dabei um die Küche, ein Krankenhaus, einen Bauerhof oder eine Autofabrik handelt.
Im alten Judentum musste jeder Rabbi ein Handwerk beherrschen. Paulus war dadurch in der Lage, sich und seine Begleiter über Wasser zu halten, wenn man ihm für seine Predigten nichts geben wollte. Un-ser Herr Jesus Christus hat bis zu seinem 30. Lebensjahr als Zimmermann gearbeitet, und schon Adam hatte den Auftrag, den Garten Eden zu bebauen.
Niemand sollte daher so dumm sein, auf einen Handarbeiter herabzusehen, weil dieser letzten Endes die Grundlagen unserer Existenz schafft und erhält. Gott hat jedem eine Aufgabe in dieser Welt zugeteilt. Es kommt darauf an, diese in dem Bewusstsein zu erfüllen, nicht nur im Dienst eines Chefs, sondern im Auftrag Gottes zu stehen.
Hermann Grabe