Der achtjährige Max hatte mal wieder eine Frage: »Was ist eigentlich der ›Urknall‹?« Ich versuchte, ihm diesen schwierigen Begriff so gut wie möglich zu erklären: »Max, viele Menschen glauben, dass es vor langer Zeit, vor vielen Milliarden Jahren einen großen Knall gab, aus dem dann später unsere Erde, das Universum und alles, was es gibt, entstanden sind.« Max meinte darauf: »Dann sollen die doch einfach nochmal knallen! Dann könnte noch eine neue Erde entstehen!« Und dann fragte er noch: »Ja, und warum heißt das ›Urknall‹? Haben die mit der Uhr geknallt?« Ich musste lachen. Ein kleiner Junge versteht natürlich noch nicht viel von naturwissenschaftlichen Zusammenhängen. Aber auch dem kleinen Max ist klar, dass aus einem Knall nichts Produktives hervorgehen kann.
Da dieser Junge gerne biblische Geschichten hört, glaubt er an einen Schöpfer. Das deckt sich mit seiner Lebenserfahrung, weil alles Schöne, Nützliche und Geordnete in seiner Umgebung von jemandem gemacht wurde, sei es der Geburtstagskuchen, das Wasserfarbenbild oder die von ihm bewunderten schnellen Autos. Alle diese Dinge sind nicht durch Zufall entstanden, sondern durch die Kreativität, Planung und Mühe von Menschen. Besonders jetzt im Frühling bewundert Max die Natur und freut sich an den herrlichen Blumen, die überall zu neuem Leben erwachen. Dass dies alles durch einen großen Knall ins Leben gerufen worden sein soll, findet er nicht überzeugend.
Christen glauben daran, dass auch der erste Satz der Bibel, der unser heutiger Tagesvers ist, stimmt. Sie wissen auch, dass der Glaube an den Urknall erst entstand, als man ein Modell für die Entstehung des Lebens suchte, das ohne Gott auskam. Aber verschwindet Gott dadurch? Anna Schulz