Gespannt schaute ich als 11-jähriger in den Abendhimmel. Eine russische Raumkapsel mit dem 27-jährigen Kosmonauten Jury Gagarin an Bord, umkreiste die Erde und ich wollte doch auch etwas davon sehen. Jury Gagarin, der erste Mensch im Weltall, wurde am 09.03.1934 in Kluschino bei Smolensk geboren. Er wurde Major bei der Luftwaffe der UDSSR und war auserwählt, zu Ehren der ruhmreichen UDSSR als erster Mensch die Erde zu umkreisen. Am 12.04.1961 startete er mit der Raumkapsel »Wostok I« zu seinem 108 Minuten langen Flug um die Erde. In einer elliptischen Laufbahn umkreiste er im Abstand von 175 bis 327 km unseren Planeten. Mit diesem Flug errang die Sowjetunion einen großen Prestige-Sieg im Wettlauf um den Weltraum. Außerdem hatte man einen vermeintlichen Trumpf gegen die Christen in der Hand. Die Propaganda verbreitete: »Jury Gagarin hat überall im Weltall nach Gott Ausschau gehalten und ihn nirgendwo gesehen.« Das sollte heißen, die Sowjets waren die einzigen im Weltall und Gott gibt es nicht.
Wie lächerlich! Jeder weiß heute, dass man Millionen Lichtjahre in alle Richtungen des Weltalls fliegen könnte, ohne irgendwann an eine Grenze zu stoßen. Gagarin flog 327 km hoch. Er hat »überall im Weltall nach Gott Ausschau gehalten und ihn nirgendwo gesehen«. Gagarin hätte nur einmal fünf Minuten aussteigen sollen, dann wäre er Gott begegnet. Ob er heute noch einmal so eine Aussage wie damals machen würde? Eines Tages wird jeder Mensch vor seinem Schöpfer erscheinen müssen. Wem seine Sünden nicht vergeben sind, der wird dann in einen Erklärungsnotstand geraten, warum er so gottlos gelebt hat.
Joschi Frühstück