Er war ein grauhaariger älterer Mann mit schlechter Gesundheit, heimatlos und einsam. Eine soziale Einrichtung war der einzige Ort, an dem er etwas Wärme bekam. Letztens kam dort Besuch herein, junge Menschen. Sie nahmen sich Zeit und erzählten den Insassen vom Evangelium.
Jeder, der solche Arbeit tut, weiß, wie hart die Herzen alter Menschen sein können und wie lange es oft dauert, bis das Wort von Gottes Gnade zu ihnen hindurchdringt.
In diesem Fall aber ging es relativ schnell. Der alte Mensch begriff bald, dass Jesus Christus auch für seine Schuld am Kreuz starb und dass er durch den Glauben an ihn frei von seiner Sündenlast werden konnte. So bekannte er seine Schuld vor Gott und dankte Jesus Christus für seine Rettung. Höchstwahrscheinlich hatte er in seinem Elternhaus die gute Botschaft oft gehört und begriff nun, dass Gott ihn endlich eingeholt hatte.
Doch ein Gedanke bedrückte ihn trotzdem. Eine Haftstrafe stand noch aus. Die würde er wohl absitzen müssen! Tatsächlich wurde er einige Zeit später abgeholt und in die JVA eingeliefert. Doch nur wenige Tage später öffnete sich die Zellentür. Er konnte gehen, er war frei! Man hatte sich für ihn eingesetzt und eine vorzeitige Entlassung erwirkt. Seine Strafe wurde ihm entlassen.
Das ist ein kleines Bild für die größte Gnade, die Gott schenken möchte. Sie zeigte sich, als er seinen Sohn für die Sünde der Menschen auf die Erde sandte. Jeder, der bekennt, dass er vor Gott schuldig ist, der bekommt durch den Glauben genau diese Gnade geschenkt. Alle Schuld ist ihm vergeben, und es entsteht eine echte Beziehung zu Jesus Christus und zu Gott, dem Vater im Himmel. Veronika Nietzke