Der kleine Tom hält seinen Stein ganz fest. In Buddelhose, Gummistiefeln und Mütze hatte er seit einer halben Stunde in der Pfütze gespielt. Verschmiert, von oben bis unten dreckig und nass, klammert er sich selig an seinen Stein. Ein kleiner Junge eben, dem Stein und Pfütze genügten, um vergnügt zu sein.
Die fünfjährige Marie muss ins Bett. Vorher aber hat sie ihre drei Puppenkinder gefüttert, dann gewickelt und ihnen Schlafanzüge angezogen. Jetzt gibt's noch eine Gute-Nacht-Geschichte, bevor sie sich selbst mit ihrer Lieblingspuppe ins Bett legt.
Fest klammert sich die kleine Sophie an den Hals ihrer Mutter. Sie hat Angst. Eine Katze ist auf den Stuhl gesprungen. Schnurrend leckt sich die Katze sauber. Die Mama beruhigt ihre Tochter. Erst als die Katze wieder weggegangen ist, kann Sophie weiterspielen.
Legospielen, Sandburgenbauen, Puppen, heile Welt und Unbekümmertheit prägen diese Zeit. Wenn was kaputtgeht - der Papa wird das schon wieder in Ordnung bringen. Ganz sicher. Kindliches Vertrauen, Einfältigkeit, keine Zweifel - all das gehört zu dieser für die meisten Kinder doch sehr glücklichen Zeit, in der das Jahr noch schrecklich lang ist und man trotzdem in glücklicher Hoffnung auf Weihnachten wartet.
Wir haben das alle erlebt und erleben es bei kleinen Kindern immer wieder aufs Neue.
Jesus sagt: »Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch, wer irgend das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kind, wird nicht dort hineinkommen« (Lukas 18,16-18).
Gott möchte unser Vater sein. Er hat alles im Griff. Was wäre, wenn wir ihm vertrauen würden, wie uns unsere Kinder vertrauen? Peter Lüling