Dienstag, 12. Mai 2020

Leitvers

Zum Dummkopf passt kein glänzender Spruch; und eine Lüge nicht zum geachteten Mann.
Sprüche 17,7

Zeitzeichen

Der Lügenbaron

Gestern vor 300 Jahren wurde in der niedersächsischen Kleinstadt Bodenwerder Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen geboren. Als Spross eines Adelsgeschlechts schickte man ihn mit 13 Jahren an den braunschweigischen Hof. 1737 zog es ihn nach Russland, wo er im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg diente. Er hatte Hoffnungen auf eine steile Karriere, die sich allerdings nicht erfüllten. Viele Jahre musste er auf eine Beförderung zum Rittmeister warten. In dieser Zeit heiratete er, quittierte schließlich den Dienst und kehrte 1750 zurück in seine Geburtsstadt. Nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1794 die erst 20-jährige Bernhardine Brunsig von Brunn. Diese zweite Ehe verlief nicht glücklich. Das Scheidungsverfahren dauerte drei Jahre und brachte den Baron an den Rand des Ruins. Am 22. Februar 1797 verstarb er.
Weit bekannter als seine Biografie sind allerdings die Geschichten, die dem Baron Münchhausen zugeschrieben werden: Wie er angeblich auf einer Kanonenkugel ritt, um eine feindliche Festung auszuspionieren. Oder wie er sich samt seinem Pferd am eigenen Haarschopf aus dem Sumpf gezogen haben will. Diese und viele andere Geschichten zeichnen sich durch fantastische Details aus, was sicherlich zu ihrer Popularität beigetragen hat. Aber seinem Adelsstand waren sie sicher nicht würdig.
Heutzutage tragen Fantasy-Geschichten mit magischem Touch zur Unterhaltung vieler Menschen bei. Aber was vermögen sie uns an wirklichen Werten zu vermitteln? Das Leben ist zu kurz und zu kostbar, um es mit Lüge und Flunkerei zu füllen, und sei es nur zum Zweck der Unterhaltung. Die Worte der Bibel haben ein ganz anderes Kaliber; wer sich nach ihnen richtet und sie weitergibt, der wird sich als wahrhaftig, ehrlich und verlässlich erweisen. Markus Majonica
Frage
Warum begeistern sich wohl so viele an Münchhausens haarsträubenden Geschichten?
Tipp
Sie sind ein Spiegel unserer selbst und unserer maßlosen Selbstüberschätzung.
Bibellese
Philipper 4,8-9

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