Die Amerikaner vertrieben 1990 mit großem militärischem Aufwand Saddam Hussein aus Kuweit. Vor aller Welt wurde deutlich, dass die Kontrolle dieser Erdölregion eine Existenzfrage für die Industriestaaten des Westens ist. Als dem Amerikaner E.L. Clarke am 12. August 1959 in Pennsylvania zum ersten Mal Erdöl aus dem Bohrloch entgegenfloss, hatte er sicher gewaltige Hoffnungen, insbesondere auf einen wirtschaftlichen Gewinn. Doch wird er die Tragweite seines Fundes nicht übersehen haben. Erdöl wurde ja nicht nur zum Energieträger Nr. 1 der Weltwirtschaft, sondern auch stoffliche Grundlage einer Unzahl weiterer Produkte. Die Folge davon ist, dass heute die Welterdölvorräte zur Neige gehen. Der technischen Welt von heute geht gewissermaßen das Blut aus, und es wird deutlich, dass die Technik, wie F.G. Jünger das einmal gesagt hat, keine Reichtümer erzeugt, sondern uns nur Reichtümer zum Verbrauch zuführt. »Es ist ein beständiger, immer gewaltiger werdender Verzehr, der hier stattfindet ... ein Raubbau, wie ihn die Erde noch nicht gesehen hat.« Viele Menschen fragen sich aufgrund dieser Entwicklung, wie es denn weitergehen wird, wie es weitergehen kann. Ängste breiten sich aus. Genau besehen haben diese Ängste ihren Grund darin, dass der Mensch auf eine ganz umfassende und unerwartete Weise mit seiner Endlichkeit konfrontiert wird, der er nicht entrinnen kann, selbst wenn er noch diesen oder jenen Ausweg findet. Was Gott der Witwe in Zarpat durch Elia schenkte, war in seiner Unbegrenztheit ein Zeichen dafür, was Gott ist: Unerschöpflichkeit, Fülle, das Gegenteil von Endlichkeit. Karl-Otto Herhaus