Alle Welt »outet« sich. Es ist geradezu in Mode gekommen, seit unsere Gesellschaft so tolerant geworden ist, dass sie selbst die extremsten Lebensstile akzeptiert. Die Talkmaster einschlägiger Shows jedenfalls sind dankbar dafür. Dagegen wird es in einer Gesellschaft, die sich zu großen Teilen von Gott losgesagt hat, zunehmend schwerer, sich als Christ zu »outen«. Eigentlich war es zu allen Zeiten nicht leicht, sich zu Christus zu bekennen und in vergangenen Jahrhunderten und noch heute in vielen Ländern dieser Welt musste und muss man es mit dem Leben bezahlen. Nicht zuletzt deshalb ermahnt Jesus dazu und verknüpft es mit einem großartigen Versprechen.
Warum aber sind Bekenner des Christus ein Ärgernis? Ebenso gut könnte man fragen, warum ihr Herr Jesus Christus selbst in der ja eigentlich »frommen« jüdischen Gesellschaft Widerspruch hervorrief und schließlich von seinen Gegnern zu Tode gebracht wurde. Er vertrat die göttliche Wahrheit, die nichts über den Menschen verschweigt, sondern schonungslos seine Selbstgerechtigkeit, seinen Stolz und seinen Hochmut entlarvt. Was Menschen sich selbst als »Weltanschauung« aufbauen, ob Religion, Ideologie oder einfach nur ein »schönes Leben« wird durch den Wahrheitsanspruch Christi, den seine Nachfolger vertreten, als Irrtum und Sackgasse bloßgestellt. Das kann man nur ertragen, wenn man dem Zeugnis der Wahrheit Glauben schenkt, seine eigene falsche Denk- und Lebensweise aufgibt und ein neues Leben mit Jesus beginnt. Das nennt die Bibel Buße oder Umkehr. Und Christen sind schon deshalb ein Ärgernis, weil sie selbst »Mahnmale« dieser Umkehr sind. Allerdings nur, wenn sie auch bekennen.
Joachim Pletsch