Gisela war hübsch und noch keine 17 Jahre alt. Und doch hatte sie schon mit dem Leben abgeschlossen. Nun lag sie im Krankenhaus. Selbstmordversuch mit Schlaftabletten! Zum Glück wurde sie rechtzeitig entdeckt. Die völlig aufgelösten Eltern standen an ihrem Bett: »Gisela, warum hast du uns das angetan?« Lange kam keine Antwort, dann brach es aus ihr heraus: »Keiner hat mich lieb!«
Giselas Eltern hatten immer noch nichts begriffen und dachten nur an ihren eigenen Kummer, wohl auch in gekränkter Elternehre.
Wie anders war der Herr Jesus Christus. Von ihm heißt es in den Evangelien einige Male, dass er innerlich bewegt war, dass sich sein Innerstes beim Anblick der Nöte der Menschen zusammenkrampfte. Ihn schmerzte die Hilflosigkeit und Verlorenheit der Menschen. So einen brauchte Gisela, so einen brauchen wir alle, einen, der nicht an sich, sondern an andere denkt. Ihm war nichts zu schade, es für uns hinzugeben, sogar sein Leben! Und das hat er getan! Er starb am Kreuz, damit wir Gottes Zorn über die Sünde nicht zu tragen brauchen, und das in alle Ewigkeit.
Wie sähe es doch in dieser Welt aus, wenn sich viele von solcher Liebe anstecken ließen? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir von uns aus diese Liebe nicht besitzen, eine Liebe, die ohne Gedanken an Lohn und eigenen Gewinn das Wohl der anderen im Sinn hat. Wer aber die Liebe des Herrn Jesus erfahren hat, sollte ihn bitten, nun auch in ähnlicher Liebe auf die Mitmenschen zugehen zu können. Peter Bronclik