Wir waren gerade in New York, als in der 5th Avenue der Columbus-Day gefeiert wurde. Dieser Gedenktag erinnert an die Landung des italienischen Seefahrers Christoph Columbus am 12. Oktober 1492 in der Neuen Welt. Wir wurden Zeuge des riesigen Festumzugs, der in New York City veranstaltet wurde.
An der Spitze des Umzugs marschierte Michael Rubens Bloomberg, New Yorks 108. Bürgermeister. Die Einwohner und Touristen der Metropole jubelten ihm zu. Begleitet von einem Polizeikonvoi und gefolgt von den festlich geschmückten Umzugswagen ging der Marsch durch das Zentrum von Manhatten. Man hatte den Eindruck, dass nicht der Entdecker Amerikas, sondern der amtierende Politiker der Mittelpunkt der Veranstaltung war.
Das erinnerte mich an eine Begebenheit, die vor ca. 2000 Jahren vor den Toren Jerusalems stattfand. Auch damals säumten die Schaulustigen den Weg, als Jesus Christus Einzug hielt in die Stadt des großen Königs. Die Volksmengen breiteten ihre Kleider aus und streuten Zweige auf den Weg. Sie jubelten dem zu, von dem sie glaubten, dass er ihr König werden würde. Doch wie schnell kann das Blatt sich wenden. Kurze Zeit später wandelte sich der Jubel in wütendes Geschrei: »Kreuzige, Kreuzige ihn!«.Noch immer scheiden sich die Geister an diesem Jesus. Die einen freuen sich darüber, dass er König und Herr in ihrem Leben ist. Die anderen lehnen ihn ab. Aber Jesus Christus ist nicht nur gestorben. Er ist wieder lebendig geworden und sein Reich ist ein ewiges Reich und seine Herrschaft geht weit über unsere Zeit hinaus. Wohl dem, der nicht nur im ersten Eifer von ihm begeistert ist, sondern der sich auch dann noch zu ihm bekennt, wenn der Wind sich gedreht hat.
Uwe Harald Böhm