Heute vor 700 Jahren ereignete sich in Frankreich eines der staatlich gelenkten Verbrechen, wie sie immer wieder in der Weltgeschichte vorkommen: die Vernichtung des Tempelritter-Ordens. Dieser Ritterorden war 1119 von französischen Rittern gegründet worden, um die im 1. Kreuzzug eroberten sog. »heiligen Stätten« wie Jerusalem und die dorthin wallfahrenden Pilger zu schützen. Es war ein Mönchsorden mit militärischen Aufgaben, seine Ordenstracht bestand aus einem weißen Mantel mit rotem Kreuz. Der im Lauf der Zeit sehr reich gewordene Orden musste sich später vor der moslemischen Übermacht aus dem Orient, hauptsächlich nach Frankreich, zurückziehen. Doch der französische König Philipp IV. (1285-1314), ein skrupelloser Machtpolitiker, ließ am 13. Oktober 1307 alle Tempelritter verhaften, sie wegen Irrlehren, Gotteslästerung und Unzucht unter falsche Anklage stellen und die führenden Männer schließlich ohne Urteil öffentlich verbrennen; und das alles nur, um sich in den Besitz des beträchtlichen Ordensvermögens zu setzen. Der vom König abhängige Papst, der die Vorwürfe für haltlos hielt, musste den Orden auflösen.
Die Bibel hat in unserem heutigen Leitvers ein solches Geschehen nüchtern charakterisiert. So ungerecht geht es leider immer wieder in unserer Welt zu. Gerechtigkeit können wir nur von Gott erwarten, denn »wir erwarten nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt« (2. Petrus 3,13). Wer dem Wort Gottes vertraut, muss nicht mehr enttäuscht die Ungerechtigkeiten unserer Welt beklagen, sondern ist sicher, dass Jesus Christus, wenn er wiederkommt, eine vollkommene Gerechtigkeit herstellen wird. Gerhard Jordy