Es war an einem Sonntagmorgen. Bevor ich mich ins Auto setzte, musste ich noch die Fensterscheiben vom Eis befreien, denn wir hatten nachts Frost. Als ich losfuhr schaute ich kurz zu zwei Autos, die vor unserem Grundstück parkten und sich ebenfalls mit der »Laternengarage« zufrieden geben mussten. Zuerst dachte ich, dass ich einer optischen Täuschung erliege. Dann schaute ich noch einmal genauer hin. Hier stand ich vor einem »unerklärlichen Wunder«. Bei einem Auto waren die Fensterscheiben völlig zugefroren und beim anderen nicht. Wie war das nur möglich? Das kann doch wohl nicht sein, dachte ich. Sie stehen doch nur drei Meter auseinander. Sie haben die Nacht über die gleichen Minus-Temperaturen gehabt. Da geht es doch wohl nicht mit rechten Dingen zu, oder? Die Lösung war sehr einfach, obwohl ich erst nach einigen Augenblicken darauf kam. Ich hatte nicht genau genug hingeschaut. Das eine Auto stand noch im Schatten, das andere hatte schon seit einiger Zeit die wärmenden Sonnenstrahlen genossen.
Beim Weiterfahren dachte ich weiter darüber nach. Ich musste an die Menschen denken, vor denen ich in 1½ Stunden stehen und das bewährte, gute Evangelium von Gottes Liebe predigen würde. Bestimmt sitzen auch manche Zuhörer vor mir, die um die Strahlkraft der Liebe Gottes in ihrem Leben wissen. Doch einige andere werden wohl noch »vereist« und weithin »zugefroren« sein gegenüber dem Gott, der sie mit seinen wärmenden Strahlen erreichen möchte. Ich wollte Ihnen sagen, dass sie sich aus der Kälte dieser Welt zu dem Vater im Himmel aufmachen dürfen, der auf sie wartet. Helmut Blatt