Ich fahre auf der Überholspur der A1, die Tachonadel zeigt ca. 140 km/h. Ein lautes Rappeln lässt mich zusammenschrecken und der Wagen fängt an zu schlingern. Ein schneller Blick in den Spiegel: Nichts! Ein Blick auf die Armaturenanzeigen: Nichts! Irgendetwas stimmt nicht, aber was? Auf der Autobahn anhalten, scheint mir zu gefährlich, und da der Wagen ja noch fährt, so überlege ich, fahre ich meine gewohnte Ausfahrt in ca. 500 m raus, und dann sind es bis zu meiner Arbeitsstelle nur noch 700 m. Der Wagen gibt zwar immer noch diese komischen Geräusche von sich, aber die paar Meter wird er wohl auch noch schaffen. Endlich auf dem Parkplatz angekommen, ist die Ursache schnell gefunden: Ich habe einen »Platten«! Noch ein paar Meter und er wäre während der Fahrt in 1000 Stücken von der Felge geflogen. Glück gehabt! Was hätte da nicht alles passieren können?! Auf der Autobahn! Bei Tempo 140! Glück gehabt!
Zuhause geht mir nach dem Berichten in der Familie auf einmal auf, dass das ja gar nicht stimmt: Glück gehabt. Als ob ein blindes Schicksal es diesmal gut mit mir gemeint hätte. Schicksal? Zufall? Glück? Nein! Mir wird klar, dass Gott seine Hand schützend über mich gehalten hat. Deswegen ist mir der Reifen nicht um die Ohren geflogen, sondern hat noch die (von mir leichtsinnigerweise gefahrene) Strecke bis zum Parkplatz gehalten. Sofort kommt mir der Gedanke: »Und wieso hat ER dann überhaupt den Platten zugelassen?!« Ich weiß es nicht! Jedenfalls hat Gott durch dieses »kleine Unglück« meine Gedanken wieder auf ihn gerichtet. »Danke, Gott, für dein Eingreifen, auch wenn es manchmal schmerzlich und teuer ist.« Thomas Wink