Vor einiger Zeit hörten wir, dass mein Schwager einen sehr schweren Verkehrsunfall erlitten hatte. Die Polizei rechnete damit, dass er noch am Unfallort sterben würde. Doch er überlebte wie durch ein Wunder, und auch die Heilung ging erstaunlich schnell voran.
Auch meine Freundin wunderte sich darüber und fand die Geschichte außergewöhnlich. Ich sagte ihr, dass wir immer noch für die Situation beteten und auch mit Gottes Eingreifen rechneten und dass die schnelle Heilung kein blinder Zufall war. Sie meinte daraufhin, dass das alles mit Gott zu tun haben könnte; aber für sie sei es noch zu früh, um intensiver über solche Dinge nachzudenken. Allerdings hatte sie schon manchmal in der Altenpflege Menschen sterben sehen und dabei beobachtet, dass Menschen, die an Gott glaubten, keine Todesangst zeigten, während Ungläubige in große Ängste und Unsicherheiten gerieten, wenn es ans Sterben ging. Das habe ihr schon manchmal sehr zu denken gegeben.
Man sollte meinen, dass solche Erfahrungen zu der Erkenntnis führen müssten, dass die Sache mit dem Glauben an Gott doch wohl mehr als bloße Einbildung ist, wenn der Glaube nicht nur in guten Tagen, sondern sogar in der letzten, höchsten Not eines Menschen solche Tragkraft hat. Aber viele Menschen schieben solche Gedanken und Entscheidungen gern auf den Sankt-Nimmerleins-Tag hinaus, obwohl sie ganz und gar nicht wissen, ob sie den erleben werden. Dabei wäre es doch wichtig, so schnell wie möglich Gottes Angebot anzunehmen; denn mit jeder Ablehnung des freundlichen Rettungsangebots wird das Herz immer mehr verhärtet, bis es gar nicht mehr das freundliche Anklopfen Gottes an unserer Herzenstür wahrnimmt. Dina Seel