Unser Bibelwort ist ein einprägsam bildhaftes Trostwort für jeden Glaubenden. Auffällig, wie ungemein nüchtern und sachlich die Aussagen dieses Verses sind. Zunächst wird ohne jede weitere Erläuterung festgestellt, dass der Name des Herrn ein starker Turm ist. Wer aufrichtig bewusst den lebendigen Gott im Gebet anruft, ihn HERR nennt, setzt sich damit gleichzeitig dem Einfluss, ja, der Herrschaft Gottes aus; nur das ist ein von Gott akzeptiertes Gebet. Daraus ergibt sich eine sehr wichtige Schlussfolgerung: Gott selbst ist also der starke Turm, die Festung, das Bollwerk. Zu diesem Turm läuft der bedrohte, verfolgte und verängstigte Glaubende - und ist in Sicherheit - trotz vielleicht fortdauernder Bedrohung.
Uns müsste auch an diesem Wort, wie so oft in der Bibel, auffallen, dass unsere immer wieder hinterfragenden Gedanken und schwankenden Empfindungen hier absolut nicht zur Diskussion stehen. Denn Gott ist treu, absolut und immer verlässlich - und sein Wort gilt!
Der einzig lebendige, ewige Gott ist uns in der Menschwerdung und im Opfertod seines Sohnes, Jesus Christus, unvorstellbar nahe gekommen. Jesus Christus nahm unsere Schuld auf sich und ließ sich dafür kreuzigen. Wenn das dieser Gott aus unbegreiflicher Liebe zu uns geschehen ließ, dann ist dessen Name erst recht der starke Turm, der für den Glaubenden Schutz und Geborgenheit sein will. Ein Blick in die Welt genügt, um uns zu zeigen, wie bedroht wir von allen Seiten sind. Aber das Wissen um diesen einzig verlässlichen »Fluchtpunkt« sollte uns auch heute Richtung und Zuversicht geben, einerlei, was auf uns eindringt. Gott wartet auf unser glaubendes Vertrauen ihm gegenüber! Jürgen Polanz