Dies ist – wie man meinen könnte – keine Aufzählung der Inhalte eines durchschnittlichen Abendprogramms der Privatsender. Dies ist eine Beschreibung unseres Herzens. Das Fernsehen schafft nicht das Böse, es gibt ihm nur in vielen Fällen eine höchstwirksame Plattform. Es macht sie sichbar: die bösen Gedanken des menschlichen Herzens. Und dadurch, dass wir unser Herz ständig mit bösen Gedanken füttern, tritt eine Gewöhnung ein. Das Böse wird normal. Es ist doch in Ordnung, dass man sich auf Kosten anderer durchsetzt – oder? Was ist denn schon dabei, wenn man mit jemand ins Bett geht, mit dem man nicht verheiratet ist? Warum nicht mal lügen, wenn es mich weiterbringt? Viele dieser Dinge haben durch ständige Darstellung in den Medien breite gesellschaftliche Akzeptanz gefunden. Und plötzlich wundert man sich, dass »der Ehrliche der Dumme« ist.
Der Herr Jesus Christus lässt uns einen wenig schmeichelhaften Blick in unser Herz tun. Und dass wir nach außen hin nicht alle gleich schlecht sind, liegt an verschiedenen Ursachen: Erziehung, Umgang, Selbstdisziplin und Klugheit, nicht zuletzt aber an der bewahrenden Gnade Gottes, ohne die wir alle »zu allem fähig« wären. Als der König David einmal erkannte, in welchem Zustand sein Herz war, kam er mit folgender Bitte zu Gott: »Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in mir einen festen Geist!« (Psalm 51,12). Nur Gott kann unser Herz verändern. Er ist der einzige Herzspezialist, der unser böses Herz erneuern und verändern kann. Wenn wir uns ihm im Gebet anvertrauen und ihm unsere Schuld nennen, kann er uns ein reines Herz schaffen. Ralf Kaemper