»Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen«, las ich kürzlich. »Geld macht nicht glücklich, aber es gestattet immerhin, auf angenehme Weise unglücklich zu sein«, so Jean Marais (französischer Schauspieler und Bildhauer). Was der Sinn des Lebens ist, weiß keiner genau. Jedenfalls hat es wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein (nach Peter Alexander Ustinov, britischer Künstler). Sicherlich stimmen wir Ustinov zu, dass es wenig Sinn macht, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein. Aber auch für die Lebenden den Sinn des Lebens im Reichtum zu suchen, ist zu kurz gegriffen, weil unsere »Aufenthaltsgenehmigung« auf dieser Erde zeitlich begrenzt und manchmal erschreckend kurz ist.
Der Evangelist Lukas schreibt in der Bibel von einem Mann, der Karriere gemacht hatte. Er war ein Oberzöllner geworden, und er war reich! Seinen Reichtum hatte er nicht immer durch ehrliches Handeln erworben. Vielleicht würden wir ihn heute als Schutzgelderpresser bezeichnen. Doch er hatte den Sinn seines Lebens nicht im Reichtum gefunden und wollte nicht als der reichste Mann auf dem Friedhof landen. Er suchte Jesus, dem Sohn Gottes, zu begegnen. Und Jesus, der die geheimsten Wünsche unseres Herzens kennt, suchte daraufhin den Kontakt zu ihm. Er lud sich kurz entschlossen bei dem Oberzöllner Zachäus ein. In der Gegenwart Jesu erkannte Zachäus: Nicht der Reichtum macht glücklich, sondern eine Beziehung zu Jesus Christus. Die Begegnung mit Jesus hat den Mann und sein Leben völlig verändert. Das kann jedem auch heute noch passieren.
Detlef Kranzmann