In der Demokratie gibt es außer der Wahl nur ein legitimes Mittel, um eine Regierung zu stürzen. Durch ein so genanntes »Misstrauensvotum« kann im Parlament eine Abstimmung herbeigeführt werden, welche die Mehrheit der Stimmen für den Kandidaten der Opposition erbringt. Möglich wird dies, wenn genügend Mitglieder der Regierungsparteien für den Kandidaten der Opposition stimmen. Ist das der Fall, wird die Regierung von der Opposition noch während der laufenden Legislaturperiode abgelöst.
Gegen den durch Jesus proklamierten und vertretenen Herrschaftsanspruch Gottes über die Menschen führten die gegnerischen Parteien im Land auf scheinbar legitime, in Wirklichkeit aber verbrecherische Weise einen »Umsturz« herbei, indem sie Jesus nicht nur seine Einfluss nehmen, sondern ihn im buchstäblichen Sinne des Wortes »mundtot« machen wollten. Dazu kam ihnen der Verräter Judas aus den eigenen Reihen ihres »Intimfeindes« gerade recht. In einer »Nacht- und Nebelaktion« wurde Jesus verhaftet, seine Leute wurden in alle Richtungen auseinandergetrieben, er selbst werde vor Gericht gebracht, mit Hilfe falscher Zeugen verurteilt und schließlich brutal mit Nägeln ans Kreuz geschlagen.
Warum ließ Jesus dies alles mit sich geschehen? Nach seinen eigenen Worten hätte er die Macht gehabt, dieses Unrecht zu verhindern. Zu Petrus sagt er bei seiner Festnahme: »Meinst du nicht, dass ich meinen Vater um Hilfe bitten könnte und er mir sofort mehr als zwölf Legionen Engel stellen würde? Wie könnten sich dann aber die Aussagen der Schrift erfüllen, nach denen es so geschehen muss?« (Matthäus 26,53-54).
Joachim Pletsch