Heute vor 250 Jahren starb in London der erste deutsche Komponist von Weltruf, Georg Friedrich Händel (1685-1759). Er beherrschte sämtliche damaligen Form-, Ausdrucks- und Stilmittel der Musik und bot sie mit unverwüstlicher Schaffenskraft publikumswirksam dar. Der Organist aus Halle a. d. Saale kam über Hamburg, Italien und Hannover als Hofkomponist nach London, wo er 1727 englischer Staatsbürger wurde. In der ersten Hälfte seines Lebens widmete er sich neben vielen Instrumentalwerken und Kantaten vornehmlich italienischen Barockopern, von denen er ca. 40 Stück schrieb. Nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch wandte sich der gläubige Christ aber ab 1740 der Vertonung biblischer Texte und Themen zu, wobei er die Gattung des Oratoriums zur Vollendung führte.
Unter seinen 22 Werken dieser Art ragt besonders der MESSIAS hervor, mit dem Händel zum musikalischen Verkünder des Evangeliums wurde, z.B. mit der von Glaubensfreudigkeit sprühenden Sopran-Arie »Ich weiß, dass mein Erlöser lebt«; das gewaltige »Halleluja (= Preiset den HERRN)« ist heute immer noch eines der meistaufgeführten Musikstücke. Den finanziellen Ertrag des MESSIAS stiftete Händel den Armen und Hilfsbedürftigen. Am 6. April 1759 dirigierte der inzwischen erblindete Komponist den MESSIAS zum letzten Mal. Acht Tage später starb er im Glauben an seinen Erlöser Jesus Christus. Er hatte die zwei wichtigsten Dinge für das Verhältnis des Menschen zu Gott zum Ausdruck gebracht: 1. seinem Schöpfer als dem den Menschen liebenden Gott die Ehre zu geben, 2. im Glauben an den gekreuzigten Erlöser auf die Vergebung seiner Schuld vor Gott zu vertrauen. Gerhard Jordy