Für einen Lehrer im Siegerland ist Friedrich Adolph Diesterweg ein Begriff. Zur Zeit Diesterwegs, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert, war Kinderarbeit noch an der Tagesordnung. Schon 10-jährige Kinder mussten 14 Stunden am Tag in Fabriken oder Bergwerken schuften. Viele Kinder hatten keine Möglichkeit, regelmäßig eine Schule zu besuchen. Außerdem unterrichteten in den meisten Schulen keine ausgebildeten Lehrer, sondern Handwerker oder ehemalige Soldaten. Diesterweg wollte diesen Missständen Abhilfe schaffen. Er wurde selbst Lehrer und entwickelte als hervorragender Praktiker seine eigenen Ideen. Später wurde er in Berlin Direktor des Seminars für Lehrerausbildung und reformierte die altpreußischen Lehrmethoden.
Heute wird es wieder aktuell, dass die Schüler mehr lernen sollen. Über die Methoden streitet man sich noch immer. Aber man hat begriffen: Jugend ohne Bildung heißt Gesellschaft ohne Zukunft. Was wir heute brauchen, ist nicht nur eine gebildete Jugend, sondern junge Leute mit echten Werten, mit tragfähigen Überzeugungen mit innerem Halt. Und das kann keine Bildungsreform bewirken, sondern nur die Hinwendung zu Gott. »Die Ehrfurcht vor Gott ist der Weisheit Anfang«, heißt es in der Bibel (Sprüche 1,7). Der Glaube, der auch in turbulenten Zeiten sicheren Halt bietet, ist notwendig für unsere Kinder. Diesen Glauben kann jeder erlangen, der die Bibel ernst nimmt. Die Ausrede: »Ich kann nicht glauben« bedeutet in Wirklichkeit: »Ich will nicht glauben.« Wer aufrichtig nach Gott sucht, der wird ihn auch finden. Und wer einmal erlebt hat, was es heißt, ewiges Leben zu besitzen, der kann auch der jungen Generation Hoffnung und Zuversicht vermitteln.
Uwe Harald Böhm