Es sollte ein routinemäßiger Linienflug der US-Airways von New York nach Seattle am 15. Januar 2009 sein. Doch schon drei Minuten nach dem Start gab es mitten im Steilflug eine Kollision mit einem Schwarm Wildgänse, wodurch beide Triebwerke ausfielen und das Flugzeug in etwa 1000 m Flughöhe über der Weltmetropole New York segelte. Es blieben nur wenige Minuten, bis der Airbus wieder Bodenkontakt haben würde. Der erfahrene Pilot Chesley B. Sullenberger bat unverzüglich die Flugsicherung per Funk um Landeerlaubnis, doch die Kürze der verbleibenden Zeit machte eine Kehrtwende zum Flughafen unmöglich. Schließlich konnte er nur noch »Wir landen auf dem Hudson!« funken und den überaus gewagten Versuch einer Notwasserung im Hudson River unternehmen, um zumindest die dicht besiedelte Stadt unter ihnen vor einer Katastrophe zu bewahren. Es blieb kaum Zeit, die Fluggäste richtig zu informieren, aber jeder an Bord ahnte, was ihnen bevorstand. Mitten im Alltag wurde für die Passagiere Realität, was eben noch undenkbar schien. Nur Minuten nach dem Start sahen sie dem Tod ins Auge. Viele von ihnen schickten noch in letzter Minute eine SMS an ihre Familie. Für mehr blieb keine Zeit. Nur noch wenige Augenblicke, dann würden sie höchstwahrscheinlich …
Wie schlagartig sich doch das Leben wenden kann! Was mag den Leuten im Flugzeug durch den Kopf gegangen sein? Die Ewigkeit war plötzlich ganz nah! Nur wie durch ein Wunder gelang dem Piloten die Landung auf dem Wasser so meisterhaft, dass alle 155 Insassen überlebten und gerettet werden konnten. Für sie war dieses Erlebnis sicher eine eindrückliche Lektion, dass wir unser Leben nicht in der Hand haben und es jederzeit vorbei sein kann. Ob diese Erfahrung sie verändert hat? Hanna Kaal