45 v.Chr. wurde er zum Diktator auf Lebenszeit über das Römische Reich eingesetzt. Seine Eroberungszüge hatten das heutige Frankreich, Belgien und die Niederlande dem römischen Imperium einverleibt. Mächtige Gegner wie Pompejus hatte er ausgeschaltet. Unermesslich reich, konnte er sich allen verfügbaren Luxus leisten. Königin Kleopatra war seine Geliebte. Im Jupitertempel stand seine Skulptur und er genoss eine nahezu göttliche Verehrung. Sein Hunger nach Ruhm war unersättlich: Er plante Feldzüge gegen die Parther, Germanen und Balkanvölker. Karthago und Korinth wollte er wieder aufbauen.
Am 15. März 44 v.Chr. ereilte ihn das Unglück. Auf einer Senatssitzung umstellten ihn mehr als sechzig Verschwörer. Als der erste vortrat, winkte er befehlsgewohnt mit der Hand, als wollte er ihn zurückweisen und auf eine andere Zeit vertrösten. Doch mit 23 Dolchstichen wurde er durchbohrt und niedergestreckt.
Der römische Geschichtsschreiber Sueton berichtet: »Als alles geflüchtet war, blieb er eine Zeitlang von allen verlassen liegen, bis endlich drei armselige Sklaven seine Leiche auf einer Sänfte in sein Haus zurücktrugen, aus welcher der eine Arm heraushing.« Der heraushängende schlaffe Arm und die leere Hand des wenige Minuten vorher noch so Mächtigen und Reichen zeigt: Wenn wir sterben, können wir unseren irdischen Ruhm, unsere Macht und unser Vermögen nicht mitnehmen in die Ewigkeit. Wir müssen alles loslassen. »Das letzte Hemd hat keine Taschen.« Dann zählt nur noch das, was Christus in uns getan hat. Ein Dummkopf in den Augen Gottes ist, »wer für sich Schätze sammelt und nicht reich ist im Blick auf Gott« (Lukas 12,21).
Gerrit Alberts