Was hätte ein Dieb von dem erbeuteten Geld oder dem Schmuck, den er den reichen Damen der Ersten Klasse auf der Titanic raubte? Das Schiff hatte doch bereits den Eisberg gerammt und war schon zu großen Teilen mit eisigem Meerwasser gefüllt. Im Angesicht des Todes noch auf Beutezug zu gehen, scheint ein ziemlich unsinniges Verhalten zu sein. Es mag eine Sucht sein oder einfach die Gier nach mehr, die einen solchen Dieb antreibt, vielleicht auch ein Nervenkitzel, denn eigentlich wäre es weit klüger gewesen, sich nach einem Rettungsboot umzusehen anstatt nach den Diamantencolliers.
Das war auch damals schon so, als der heutige Tagesvers geschrieben wurde. Er warnte die Leser davor, nur auf irdischen Besitz zu vertrauen und auf das Anhäufen von Reichtum aus zu sein, während sie die Tatsache ausblenden, dass sie nur für eine gewisse Zeit auf Erden leben würden. Ein ähnliches Verhalten kann man heute überall beobachten. Der Tod und das Danach wird gewissenhaft ausgeblendet. Virtuell ist das kein Problem, da wir nach Lust und Laune gemordet. Je verworrener und ungewisser die Zeiten werden, umso frivoler spielt man sogar mit der »Lust am Untergang«.
Das Rettungsboot, in dem wir uns bergen sollten, ist ein Bild von dem ewigen Leben, das wir alle durch unsere Sünden verspielt haben, das aber Jesus Christus jedem schenken will, der ihn darum bittet; denn er hat für alle, die an ihn glauben, einen Platz darin bereits bezahlt.
Beim Untergang der Titanic mussten über 1500 Menschen ertrinken, weil nicht genügend Platz in den Rettungsbooten war. Gottes Rettungsaktion für verlorene Menschen aber reicht für alle aus, die nur kommen wollen.
Daniela Bernhard